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Im Februar des Jahres 1930 schickte sich eine Schar flugbegeisterter junger Siegburger an, oberhalb des Dörfchens Kaldauen am Lendersberg einen stoffbespannten hölzernen Hanggleiter das erste Mal zum Startplatz hinaufzuziehen und das Fliegen zu erlernen.

Nur zwei Jahre zuvor – 1928 – forderte das Staatsministerium für Wirtschaft und Gewerbe in einem vierseitigen Dokument, den Personalaufbau der Luftfahrtindustrie als zukünftige Schlüsselindustrie deutschlandweit durch ein umfangreiches Bildungsprogramm in den Schulen zu fördern. Das Programm führte gezielte Maßnahmen zur Vermittlung theoretischer und praktischer Kenntnisse im Flugzeugbau in Kombination mit einer Ausbildung im Segelflugsport auf.

Dieses kleine Buch beschreibt die kurze und intensive Epsiode des Segelflugsports in Siegburg anhand von einundzwanzig Privatfotos, Luftbildern und Karten. Es kombiniert diese Bildquellen mit Berichten von Zeitzeugen, zeitgenössischen Pressetexten und weiteren Quellen zu einer Rekonstruktion der heute vollständig überbauten Lokation und der Geschehnisse am Lendersberg: Beginnend mit den ersten Flugschülern, der kurz darauf erfolgten kompletten Vereinnahmung der Selbstorganisation durch den nationalsozialistischen Staatsapparat ab 1933 bis hin zu Ereignissen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges.

Der Autor ist Prähistoriker und lebt im Siegburger Stadtteil Kaldauen.