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In den ereignisreichen Jahrhunderten ihres Bestehens hat die Abtei Michaelsberg in Siegburg viel erlebt: Blüte und Niedergang, Aufbau und Zerstörung, die Vertreibung der Mönche sowie ihre Rückkehr und ihren letzten Abschied aus dem Kloster. Die bewegte Geschichte ist nun erstmals in einem Film dokumentiert.

1960 entscheiden sich die Kegelbrüder Willi Kremer aus Eitorf und Rainer Litterscheid aus Hennef, das Leben der Mönche auf dem Michaelsberg zu dokumentieren. Monatelang steigen sie nach Feierabend auf den Berg, um ins Klosterleben einzutauchen. Mit im Gepäck: Litterscheids nagelneue Doppel-8-Kamera und ein Kassettenrekorder. Die Mönche gewähren ihnen Einblicke in ihren Alltag und lassen sie teilhaben an den Besonderheiten des Klosterlebens, an Gottesdiensten und an der Herstellung des Abtei-Likörs.

Nach den Dreharbeiten übernimmt Kurt Litterscheid, ein Freund der beiden, die Postproduktion und der Film wird fertiggestellt. Nur wenige Jahre später ist dieser nicht mehr auffindbar und verschwindet über die Jahrzehnte auch aus dem Gedächtnis. 2011 wird die Schließung des Abteiklosters auf dem Michaelsberg bekanntgegeben. Fast zeitgleich findet einer der Kegelbrüder in seinem Fundus eine Filmrolle. Nach mehr als 40 Jahren bekommt Willi Kremer seinen Film wieder zurück und ihm wird bewusst, dass er mit der Schließung des Klosters ein historisches Zeitdokument in den Händen hält. Er beschließt, diesen aufzuarbeiten. Die Herren Litterscheid und Willi Kremer treten an Bernd Kranz, Miteigentümer des Kranz Parkhotel in Siegburg heran. Dieser hat ebenfalls einen besonderen Bezug zur Abtei, da er mit der Abtei Liqueur Siegburg GmbH die Produktion des Abteilikörs nach alter Tradition fortführt.

Nach gemeinsamen Gesprächen beschließen sie, die Bonner Medienproduktionsfirma meva media GmbH zu beauftragen. Gemeinsam mit Marc Pettenkofer, dem Geschäftsführer der Agentur, entsteht die Idee, eine Dokumentation über die Geschichte des Michaelsberges zu produzieren und das historische Material in neue Aufnahmen einzubetten. Der inzwischen verstorbene Altabt Placidus Mittler dokumentiert als Zeitzeuge das Material aus den sechziger Jahren. Andrea Korte-Böger, Stadtoberarchivrätin der Stadt Siegburg, kommentiert die spannende jahrtausendalte Geschichte, beginnend bei der Gründung durch den Heiligen Anno bis hin zur endgültigen Schließung des Klosters.