Einstieg
Wie Menschen sich früher die Zukunft vorstellten
Zwischen Angst und Hoffnung
Wie geht es weiter? Sichere Antworten auf diese Frage hat niemand, die Zukunft lag im Dunklen, daran hat sich bis heute nichts geändert. Doch das Unbekannte lud schon immer ein zu Projektionen aller Art.
Geschichten
Politische Ziele
Habt endlich wieder Mut, groß zu denken!
Ein Essay von Ullrich Fichtner
Zum Erbe des 20. Jahrhunderts gehört die Abkehr von politischen Würfen und Visionen. Doch ohne große Pläne gelingt am Ende auch das Kleine nicht. Ein Plädoyer für kühnere Ziele.
Wirkmacht von Utopien
Warum so viele Menschen den Zukunftsversprechen der AfD aufsitzen
Der Politik mangelt es aktuell an positiven Ideen, sagt die Politologin Isabella Hermann, die zum Einfluss von Science-Fiction in der Gesellschaft forscht. Sie warnt davor, dass Rechts-außen-Kräfte den Fortschrittsglauben kapern. Ein Interview von Solveig Grothe und Eva-Maria Schnurr
Chronik
Die Geschichte der Zukunft
Weissagungsstätte in Griechenland
Wie high war das Orakel von Delphi?
Die Priesterin Pythia prägte mit ihren Vorhersagen die Geschichte der Antike. Bis heute rätselt die Forschung, warum Könige zu ihr pilgerten und auf welchem Trip sie wohl war. Von Martin Pfaffenzeller
Thomas Morus' Idealstaat »Utopia«
Was gibt es auf der berühmtesten Insel, die gar nicht existiert, zu sehen?
In dem Buch »Utopia« beschrieb der englische Politiker und Humanist Thomas Morus 1516 einen idealen Staat. Die Illustration der Erstausgabe ist gespickt mit Symbolen und Andeutungen. Von Kathrin Maas
Ordensgründerin Mary Ward
Die Frau, die den Papst herausforderte
Die Engländerin Mary Ward träumte im 17. Jahrhundert davon, dass Frauen in der Kirche und in der Welt nicht länger hinter Männern zurückstehen sollten. Sie gründete einen Orden und legte sich mit dem Papst an. Von Jasmin Lörchner
Davon träumten die Menschen des Mittelalters
Satt, ewig jung und selbstbestimmt
Im Jenseits winkte das Paradies, aber auch ganz irdische Zukunftshoffnungen hatten Menschen im Mittelalter. Wir stellen die drei bekanntesten vor. Von Jasmin Lörchner
Allererster Zukunftsroman
Das Buch, das keiner lesen durfte
Kurz vor der Französischen Revolution elektrisierte ein Buch Europa. Es hieß »Das Jahr 2440« – erstmals malte sich darin ein Autor konkret die Zukunft aus. Den Mächtigen machte das Werk derart Angst, dass sie es verboten. Von Dela Kienle
Religiöse Überzeugungen in den USA
Warum so viele Menschen an ein baldiges Ende der Welt glauben
Seit rund 200 Jahren erwarten apokalyptische Sekten in den USA den Weltuntergang. Längst haben die religiösen Fanatiker erheblichen Einfluss in Washington, auch auf Donald Trump. Sie rüsten sich für den Endkampf mit dem Antichrist. Von Frank Thadeusz
Sektenführer Jim Jones
Massensuizid im Dschungel
Der Zivilisation drohe der Niedergang durch Kapitalismus und Atombombe, prophezeite Sektengründer Jim Jones. Mit seinen Anhängern gründete er deshalb eine Kommune in Guyana. 1978 nahm sie ein schreckliches Ende. Von Frank Thadeusz
Erster deutscher Science-Fiction-Autor Kurd Laßwitz
Der Mann, ohne den die Menschen vielleicht nie auf dem Mond gestanden hätten
1897 schrieb ein Lehrer aus Gotha einen Roman, in dem er verblüffend viele technische Entwicklungen vorausahnte, etwa Raumstationen. Der Raketenpionier Wernher von Braun war von den Ideen fasziniert – und arbeitete an der Verwirklichung. Von Olaf Stampf
Rotkreuz-Gründer Henry Dunant
Apokalypse im Nachlass
Bekannt wurde der Schweizer Geschäftsmann und Humanist Henry Dunant als Initiator des Internationalen Roten Kreuzes, der bekannten Hilfsorganisation. Weniger bekannt ist, dass er fest mit dem bevorstehenden Weltuntergang rechnete. Wie passt das zusammen? Von Solveig Grothe
Utopisches Wohnprojekt in Frankreich
Das Versailles der Arbeiter
Im nordfranzösischen Städtchen Guise wurde 1859 ein Traum verwirklicht: ein Palast für die Armen, erbaut von einem Unternehmer, der auch seinen Besitz unter seinen Arbeiter aufteilte. Trotzdem wurde er von links kritisiert. Warum? Von Frederik Seeler
Monumentalfilm »Metropolis«
Wie ein Film aus den Zwanzigerjahren unser Bild von der Zukunft prägte
Wie sieht die Stadt der Zukunft aus? Fritz Langs Epos »Metropolis« führte das 1927 höchst anschaulich vor. Die Ideen der Filmarchitekten von damals bestimmen bis heute die Vorstellung künftiger Welten, fliegender Nahverkehr inklusive. Von Lars-Olav Beier
Innovation für den Alltag
Schweinsbraten per Speiseaufzug
Die Sozialdemokratin Lily Braun päsentierte 1901 eine revolutionäre Idee: das Einküchenhaus. Es sollte Frauen endlich von Haushaltspflichten befreien. Von Katja Iken
Avantgardekünstlerin Sonia Delaunay
Frau als Gesamtkunstwerk
Anfang des 20. Jahrhunderts brachen Künstlerinnen und Künstler mit der Vergangenheit, sie wollten radikal modern sein. Besonders weit ging Sonia Delaunay: Sie machte ihr ganzes Leben zur Kunst. Von Noelle Konate
Pionierwerk der Dystopie-Literatur
»Wir« - Das erste Opfer der sowjetischen Zensur
Die Menschen tragen Nummern statt Namen, protokollieren ihr Leben in Tabellen, Liebe ist verboten. Mit »Wir« schrieb Jewgenij Samjatin 1920 einen der ersten dystopischen Zukunftsromane. Sein Werk ist heute wieder aktuell. Von Harald Justin
Aufbau eines jüdischen Staats
Die Baumeisterin des Zionismus
Der Traum vom jüdischen Staat war eine Reaktion auf den Antisemitismus in Europa. Die Berliner Architektin Lotte Cohn half, die Vision zu verwirklichen. Doch sie wurde desillusioniert. Von Felix Bohr
Gleichberechtigung in der Science-Fiction
Das bisschen Weltall macht sich von allein, sagt mein Mann
Aye, Aye, Ma’am! Frauen befehligen Sternenschiffe, bekämpfen Außerirdische, retten die Galaxie. Undenkbar ohne Lieutenant Uhura vom »Raumschiff Enterprise« und ihren wichtigsten TV-Kuss. Von Oliver Trenkamp
Künstliche Intelligenz
Warum der Entwickler des ersten Chatbots vor seiner Erfindung warnte
»Eliza« hieß der erste Chatbot der Welt, er fungierte schon 1966 als elektronischer Therapeut. Das Programm begann als Spielerei des Informatikers Joseph Weizenbaum. Doch was dann geschah, machte den Computer-Vordenker zum Mahner. Von Torben Müller
Deutsche Landkommune in Italien
Lieber nackt im Garten als bewaffnet im Untergrund
Sie wollten alles anders machen. 40 deutsche Aussteiger und ihre Kinder gründeten in den Achtzigerjahren in Umbrien die Landkommune Utopiaggia. Ihr Plan: Sozialismus, der Spaß macht. Dann holte die Realität sie ein. Aus Utopiaggia berichtet Solveig Grothe
Lebensgefühl einer Generation
Wie man die 80er-Jahre überlebte
Waldsterben, Atomangst, Aufrüstung, Ozonloch – in den Achtzigerjahren lauerte der Weltuntergang hinter jeder Ecke. Kein Wunder, dass Survival-Helden Erfolge feierten. Rüdiger Nehberg und Co. zeigten, wie man der Apokalypse ins Auge blickte. Von Philipp Schönthaler
Hysterie zur Jahrtausendwende
Viel Angst um nichts
Computer würden versagen, der Zivilisation drohe der GAU, so die Befürchtung, als 1999 der Jahrtausendwechsel anstand. Würde die Software mit der neuen Jahrtausendzählung klarkommen? Von Frank Patalong
Innovatives DDR-Auto
Der vergessene Spritsparer
In den Siebzigerjahren tüftelten zwei Ingenieure in der DDR an einem Auto, das möglichst wenig Benzin verbrauchen sollte. Ihr Fahrzeug sah nicht nur gut aus, es fuhr auch hocheffizient. Trotzdem entstanden nur zwei Exemplare. Von Christoph Seidler
Star-Politologe zu den Wahlen in den USA
»Trump ist auf Rache aus«
Im Bestseller »Das Ende der Geschichte« prophezeite US-Politologe Francis Fukuyama 1992 den Siegeszug der Demokratie. Heute warnt er vor der Zerstörung der liberalen Gesellschaft. Aus Stanford berichtet René Pfister
Zukunftserwartungen
Warum sind junge Menschen so pessimistisch, Herr Hurrelmann?
Viele junge Menschen sehen die Zukunft düster. Sozialforscher Klaus Hurrelmann hat ein Gefühl von »Ohnmacht und absoluter Vernachlässigung« ausgemacht. Im Interview erklärt er, warum das so ist – und wie es besser werden könnte. Ein Interview von Solveig Grothe
Erwartungen an die Zukunft
So stellen sich junge Menschen das Leben im Jahr 2070 vor
Sie werden dann im Rentenalter sein: Wie stellen sich Menschen, die heute um die 20 sind, das Leben in 50 Jahren vor? Haben sie mehr Angst oder mehr Hoffnung? Wir haben einige gefragt. Protokolle von Lukas Hildebrand, Katja Iken und Daniel Sagradov
Historische Weltausstellungen
Jahrmarkt der Technikträume
Weltausstellungen sind so etwas wie die Olympischen Spiele der Ingenieurskunst. Eine Manifestation des Fortschrittsglaubens. Bilder von damals zeigen, wie man sich einst die Zukunft vorstellte.